Kerið Vulkankrater in Island

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Kerið ist echt ein Highlight in Island, das du dir nicht entgehen lassen solltest. Der Krater liegt im Süden Islands, genauer gesagt in der Gegend namens Grímsnes, und ist Teil des sogenannten Golden Circle, einer beliebten Route für Tagestouren von Reykjavík aus.

Was den Kerið so besonders macht, ist seine auffällige Erscheinung. Der Krater ist ungefähr 3.000 Jahre alt, was für isländische Verhältnisse ziemlich jung ist. Er hat eine oval ähnliche Form mit steilen Seiten und ist etwa 55 Meter tief, 170 Meter breit und 270 Meter lang. Was wirklich beeindruckend ist, ist das leuchtend blaue Wasser des Sees am Boden des Kraters, das im Kontrast zu den roten und orangefarbenen Tönen der Kraterwände steht. Dieses Farbspiel ist besonders bei sonnigem Wetter ein fantastischer Anblick.

 

 

Im Gegensatz zu vielen anderen vulkanischen Kratern in Island ist der Kerið teilweise durch den Abbau von Magmamaterial entstanden, nicht durch einen explosiven Vulkanausbruch. Im Laufe der Zeit hat sich dann der Boden des Kraters abgesenkt, und es hat sich ein See gebildet, dessen Wasserspiegel ungefähr auf Höhe des Grundwassers liegt.

Es gibt einen kleinen Eintrittspreis, um den Krater zu besichtigen, der zur Instandhaltung des Geländes und der Wege beiträgt. Man kann um den Rand des Kraters herumgehen und auch hinunter zum See wandern, was ich dir absolut empfehlen würde.

 

Entstehung

Die Entstehung eines Vulkankraters wie dem Kerið ist ein faszinierender geologischer Prozess, der im Wesentlichen mit der Aktivität von Magma unter der Erdoberfläche zusammenhängt. Hier eine vereinfachte Erklärung:

  1. Magma-Aufstieg: Alles beginnt tief unter der Erdoberfläche, wo das Magma (geschmolzenes Gestein) aufgrund seiner geringeren Dichte als das umgebende feste Gestein nach oben drängt. Dieser Prozess kann durch verschiedene geologische Ereignisse ausgelöst werden, wie z.B. die Bewegung von tektonischen Platten.
  2. Ausbruch und Eruption: Wenn das Magma nahe genug an die Oberfläche gelangt, entstehen Risse oder Schwachstellen in der Erdkruste, durch die es nach oben gepresst wird. Dies führt zu einem vulkanischen Ausbruch, bei dem Magma, Gase und Asche durch den Vulkan nach außen befördert werden. Beim Erreichen der Oberfläche kühlt das Magma ab und erstarrt zu Lava.
  3. Kraterbildung: Der klassische Vulkankrater entsteht im Zuge einer solchen Eruption. Der Druck der aus dem Vulkan austretenden Materialien bildet eine Öffnung oder einen „Mund“ an der Spitze des Vulkans, die wir als Krater kennen. Im Falle des Kerið wird angenommen, dass der Krater durch den Zusammenbruch der Magmakammer nach einer Eruption entstanden ist, wobei das Magma aus der Kammer austrat und die darüber liegende Erdstruktur zum Einsturz brachte.
  4. Weitere Entwicklungen: Nach der Eruption und der initialen Kraterbildung können weitere geologische Prozesse die Struktur und das Erscheinungsbild des Kraters verändern. Bei Kerið zum Beispiel füllte sich der Krater im Laufe der Zeit mit Grundwasser, was zur Bildung des charakteristischen Kratersees führte.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Vulkankrater auf die gleiche Weise entstehen. Die spezifischen Umstände der Magma-Zusammensetzung, der geologischen Strukturen und der Eruption selbst können stark variieren und zu unterschiedlichen Arten von Kratern und vulkanischen Formationen führen.

 

Lavafeld Grímsneshraun

Das Lavafeld Grímsneshraun ist ein beeindruckendes Naturschauspiel in Island, das oft im Schatten der bekannteren Sehenswürdigkeiten steht, aber definitiv einen Besuch wert ist. Es befindet sich in der Region Grímsnes, nicht weit vom berühmten Golden Circle, der Route, die den Þingvellir Nationalpark, den Geysir Geothermalgebiet und den Gullfoss Wasserfall umfasst.

Grímsneshraun ist ein relativ junges Lavafeld, das durch vulkanische Aktivität in der jüngeren geologischen Vergangenheit Islands entstanden ist. Die Landschaft hier ist geprägt von erstarrter Lava, die sich über eine große Fläche erstreckt und eine unwirkliche, fast mondähnliche Oberfläche bildet. Die rauen, schwarzen Lavaformationen kontrastieren stark mit dem leuchtenden Grün der Moosdecken, die sich über Jahre hinweg auf der Lava angesiedelt haben. Diese Moosdecken verleihen der Landschaft eine weiche, samtige Optik, die besonders bei feuchtem Wetter zum Vorschein kommt.

Besucher von Grímsneshraun können auf den ausgewiesenen Wegen wandern und die einzigartige Flora und Fauna erkunden, die sich an diese rauen Bedingungen angepasst hat. Es ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie die Natur selbst die kargsten Landschaften in etwas Schönes verwandeln kann.

Das Lavafeld ist auch ein Zeugnis der dynamischen geologischen Aktivität Islands und bietet Einblicke in die vulkanischen Prozesse, die die Insel geformt haben. Es ist ein großartiger Ort für Geologiebegeisterte und Fotografen gleichermaßen, dank der beeindruckenden Landschaft und der Möglichkeiten, die raue Schönheit Islands einzufangen.

 

Die Umgebung rund um Kerið

In der Umgebung des Lavafeldes Grímsneshraun und generell im Süden Islands gibt es eine Menge zu entdecken. Hier ein paar Highlights, die du dir nicht entgehen lassen solltest:

  1. Golden Circle: Wie schon erwähnt, ist der Golden Circle eine der beliebtesten Routen für Besucher in Island. Neben dem Þingvellir Nationalpark, dem Geysir Geothermalgebiet und dem Gullfoss Wasserfall, gibt es hier noch viele weitere faszinierende Orte zu entdecken.
  2. Kerið Kratersee: Den hast du bereits kennengelernt, aber es lohnt sich, diesen Ort noch einmal zu erwähnen. Der Kratersee ist ein fantastischer Anblick und ein tolles Fotomotiv.
  3. Faxi (Vatnsleysufoss) Wasserfall: Ein bisschen weiter vom Gullfoss entfernt liegt der wunderschöne Faxi Wasserfall. Er mag zwar nicht so hoch wie andere Wasserfälle in Island sein, aber seine Breite und die idyllische Umgebung machen ihn zu einem lohnenden Ziel.
  4. Hveragerði und die heißen Quellen: Hveragerði, oft als „Garten Reykjavíks“ bezeichnet, ist bekannt für seine geothermalen Heißquellen und die schöne Landschaft. Du kannst hier sogar durch ein geothermal aktives Tal wandern, das Reykjadalur heißt, und in einem natürlichen heißen Fluss baden.
  5. Seljalandsfoss und Skógafoss: Diese beiden berühmten Wasserfälle solltest du auf keinen Fall verpassen. Bei Seljalandsfoss kannst du sogar hinter den Wasserfall gehen, und Skógafoss beeindruckt mit seiner gewaltigen Wassermasse und der Möglichkeit, über Treppen neben dem Wasserfall aufzusteigen.
  6. Vík í Mýrdal: Dieses charmante Dorf ist bekannt für seine schwarzen Strände, die beeindruckenden Felsformationen Reynisdrangar im Meer und die nahegelegene Dyrhólaey-Halbinsel mit ihrem Leuchtturm und der atemberaubenden Aussicht auf die Umgebung.
  7. Landmannalaugar: Obwohl es ein bisschen weiter entfernt ist, ist Landmannalaugar mit seinen farbenprächtigen Rhyolithbergen, dampfenden Heißquellen und spektakulären Wanderrouten definitiv einen Besuch wert, besonders wenn du ein Fan von Outdoor-Abenteuern bist.

Jede dieser Attraktionen bietet dir einzigartige Einblicke in die Naturwunder Islands und macht deinen Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

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